
Im Jahr 1163 wurde die Stadtmauer abgerissen und zerstört auf Wunsch von Kaiser Friedrich I.
Da die Stadt Mainz ein wichtiger politischer und strategischer Verbündeter im Kampf der Staufer gegen die Welfen in Deutschland war, wurde bereits um 1190/1200 die Erlaubnis zum Neuaufbau einer Stadtbefestigung erteilt. In dieser Zeit wurde der Vorgängerbau des Holzturms, der so genannte Neuturm, errichtet.
Der heutige Holzturm in Mainz wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Der 6 geschossige Turm besitzt ein Bruchsteinmauerwerk, eine Gliederung durch Eckquader und zwei Kaffgesimse sowie ein abschließendes sehr steiles Walmdach. Der Torbogen des früheren Holztores ist spitzbogig. Durch die neuzeitliche Anhebung des Rheinufers liegt die Tordurchfahrt mittlerweile ca. drei Meter unter dem heutigen Straßenniveau und man erkennt dadurch sehr gut das frühere Strassenniveau der Stadt Mainz.
Der Holzturm diente als Teil der Stadtbefestigung und gleichzeitig als Tordurchgang durch die wiedererrichtete Stadtmauer. Vor den Toren am Rheinufer befand sich im Mittelalter der Holzstapelplatz des aus Süddeutschland angeflößten Holzes und damit der Holzmarkt. Dieser gab dem Turm und Tor seinen endgültigen Namen.
Der Holzturm diente im Spätmittelalter und der Neuzeit als Gefängnis. Prominentester Gefangener war allerdings 1803 Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, und seine gefangenen Bandenmitglieder. Diese mussten nach mehr als 15-monatiger Haft im Holzturm von dort aus den Gang zum Richtplatz auf dem ehemaligen Gelände des kurfürstlichen Lustschlosses Favorite antreten und wurden nach dem damals gültigen französischem Recht guillotiniert.




