Der Fischturm und der Fisch Jackob Mainz

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Fischturm Mainz (Sammlung Meikel Dachs)
Der Straßenname: Fischtorstraße

Hier lag ursprünglich der Fischturm, vor dessen Pforte der mittelalterliche Fischmarkt stattfand. Der Fischturm war ein Wach und Gefängnissturm der Stadtbefestigung Mainz. Diesen Bereich bewohnten Fischer, Rheinschiffer und Händler. Weitere Namen in unmittelbarer Umgebung erinnern ebenfalls an Fischerei: Fischergasse, Unter den Heringskästen, Salmengässchen (Salm = Lachs)

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Quelle Fisch Jackob Mainz

Der Unternehmensname: Fisch Jackob

1897 Edmund Jackob gründet in der Fischergasse die Edmund Jackob Fischhandlung. Verkauft werden Rhein- und Seefische.
1935 Das Geschäft zieht in die Fischtorstraße und wird in Fisch – Jackob umbenannt.
1961 Nach der Zerstörung durch einen Fliegerangriff 1942 und Stationen am Liebfrauenplatz sowie in der Augustinerstraße wird das Geschäft in der Fischtorstraße wiedereröffnet.
1980 Umfirmierung in Fisch Jackob

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Fischturm Mainz (Sammlung Meikel Dachs)
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der Eisenturm Mainz und seine Geschichte

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Eisenturm im Jahr 1910 (Privatsammlung Meikel Dachs)

Das spätromanische Torgeschoß des Eisenturms mit dem Rundbogen Portal wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbau. Das Rundbogen Portal schmücken zur Rheinseite hin zwei romanische Löwenskulpturen aus Sandstein. Sie befinden sich auf ornamentierten Kämpferaufsätzen über gekehlten Ecksteinen. Eine der Figuren hält einen Widder in ihren Pranken, teilweise interpretiert als Symbol kirchlicher Macht. Die zweite Löwenskulptur hält ein Fabelwesen (Drachen) in ihren Pranken, das Symbol weltlicher Macht. Die beiden Löwenfiguren sind zeittypisch nur stilisiert herausgearbeitet und galten in der romanischen Zeit als Gleichnis abwehrbereiter Wachsamkeit.

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Eisenturm Rückseite 1912 )Privatsammlung Meikel Dachs)

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden die Geschosse des Turms auf insgesamt sechs Geschosse aufgestockt und dieser damit erhöht. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts, eventuell auch schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts, verlor das Portal seine Funktion und der Zugang zur Stadt erfolgt über das so genannte Eisentürlein in einem direkt an den Turm angebauten kleineren Gebäude.

Der Eisenturm wurde im 18. Jahrhundert zur Rheinseite hin mit einer Mauer umbaut, die bis in das beginnende 20. Jahrhundert stand. Bis 1945 waren an der Löhrstraßenseite zudem kleinere Fachwerkhäuser angebaut.

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Eiserner Turm 1912 (Privatsammlung Meikel Dachs)

Der Eisenturm diente von seiner Erbauung bis in das 16. Jahrhundert als Stadt- und Torturm im Rahmen der Mainzer Stadtbefestigung. Seinen durchaus auch repräsentativer Charakter verdankte er der im Mittelalter durch die Rheinschifffahrt stark frequentierten Rheinfront und dem Handelsschwerpunkt der Stadt am Rhein. Der Eisenturm bildete dabei zusammen mit den anderen Türmen der Rheinseite (Holzturm, Fischturm u.a.) einen weltlich-architektonischen Gegensatz zu den vielen Kirchentürmen der Kirchenstadt Mainz.

Im Mittelalter wurde rund um den Eisenturm der Markt der Mainzer Eisenhändler abgehalten, welcher dem Turm den bis heute gebräuchlichen Namen gab. Ab dem 17. Jahrhundert nutzte man die oberen Turmgeschosse als Hauptgefängnis. Prominente Gefangene des damals französischen Mayence, die im Eisenturm eingesperrt wurden, waren 1813 einige Offiziere des Lützowschen Freikorps. Nach 1848/1849 saßen hier die Mainzer Revolutionäre im Anschluss an die Märzrevolution als politische Gefangene bis zu ihrer Freisprechung 1850 in Haft.

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Bildquelle und Besitz : Michael Schuster –  Maler : Hartung

1900 sollte der Eisenturm abgerissen werden. Der Mainzer Altertumsverein rettete allerdings das Gebäude und der Eisenturm ging 1905 in das Eigentum der Stadt Mainz über. Nach dieser Zeit beherbergte der Eisenturm ein Maleratelier und kleinere Wohnungen. In dem durch die rheinseitige Ummauerung gebildeten Hof wurden damals auch alte Steindenkmäler der Mainzer Stadtgeschichte provisorisch gelagert.

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Eiserner Turm 1912 (Privatsammlung Meikel Dachs)

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Eisenturm wie die gesamte Innenstadt von Mainz stark zerstört. Der Turm brannte vollständig aus, ebenso der Dachstuhl. 1958 wurde der Eisenturm wieder aufgebaut und mit einem neuen Dach, einem schiefergedeckten Walmdach, versehen. Die ihn umgebende Ummauerung wurde Anfang der 1970er Jahre im Zuge der Neugestaltung des benachbarten Wohngebiets Zum Brand niedergelegt. Links und rechts des Eisenturms wurden Rekonstruktionen der Anbauten sowie ein Stück der Stadtmauer angebaut, die das mittelalterliche Ensemble wieder nahezu originalgetreu wiedergeben sollen. Auch die Eckquaderung und die aufgemalten Fugen wurden nach Originalfunden wiederhergestellt.

Der Eisenturm beherbergt heute den deutschlandweit renommierten Kunstverein Eisenturm Mainz. Die Mainzer Künstler nutzen den Eisenturm als Galerie- und Ausstellungsort und vergeben dort den Mainzer Eisenturm-Preis. Auch andere öffentliche Einrichtungen und Vereine beispielsweise der Fotoclub Mainz und der Rotaract Club Mainz haben im Eisenturm ihr Domizil.

(Text & Informationen: Regionalgeschichte Mainz – Wikipedia – Bundesarchiv)
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Eisenturm ( Bild: Regionalgeschichte.de)

Besuchen Sie auch den http://www.kunstverein-eisenturm-mainz.de


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Holzturm Mainz und seine Geschichte

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Holzturm Mainz im Jahr 1880

Im Jahr 1163 wurde die Stadtmauer abgerissen und zerstört auf Wunsch von Kaiser Friedrich I.

Da die Stadt Mainz ein wichtiger politischer und strategischer Verbündeter im Kampf der Staufer gegen die Welfen in Deutschland war, wurde bereits um 1190/1200 die Erlaubnis zum Neuaufbau einer Stadtbefestigung erteilt. In dieser Zeit wurde der Vorgängerbau des Holzturms, der so genannte Neuturm, errichtet.

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